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Wiederentdeckung eines Klassikers

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»Es sind immer die scheinbar unbedeutenden Ereignisse, die die Katastrophen auslösen.«

Emmanuel Bove

Warum erlangen manche Autoren Weltruhm, der über ihren Tod andauert, während andere in Vergessenheit geraten? So geschehen mit dem französischen Schriftsteller Emmanuel Bove. Als Emmanuel Bobovnikoff wurde er 1898 in Paris geboren, sein Vater russischer Lebemann, die Mutter Dienstmädchen aus Luxemburg. Sein Auskommen musste Bove sich mit einer Reihe Gelegenheitsarbeiten sichern, bevor er mit seinem Debüt »Meine Freunde« einen überwältigenden Erfolg feiern durfte. Dem Erstling folgten innerhalb von zwei Jahrzehnten 23 weitere Romane und mehr als 30 Erzählungen.

In seinen Werken beschäftigt sich Bove mit dem französischen Bürgertum seiner Zeit. Dabei entlarvt er die herrschende  Doppelmoral der Gesellschaft, in der Regeln aufgestellt werden, nur um sie dann heimlich zu brechen. Heute gilt er als Klassiker der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Und doch verschwand sein Werk aus der Erinnerung, nachdem er 1945 verstarb. Als Todesursache führte der Arzt Louis Pictet auf:  “Monsieur Emmanuel Bove verstarb heute morgen gegen 8 Uhr an Auszehrung und Herzversagen, das durch eine Serie äußerst heftiger Sumpffieberanfälle herbeigeführt wurde.” Erst in den 1970er Jahren kam es in Frankreich zu einer Wiederentdeckung des Autors.

Der Verlag Edition diá hat nun eine E-Book-Reihe herausgegeben, so dass Emmanuel Boves komplettes Werk in digitaler Form erhältlich ist. Darüber hinaus umfasst die Werkausgabe die Biographie Boves von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton und ein Lesebuch, welches gratis auf der Autorenhomepage des Verlages heruntergeladen werden kann.

 

bovebiografiecove

Emmanuel Bove. Eine Biographie 
von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton

Aus dem Französischen von Thomas Laux. Mit einem Vorwort von Peter Handke
Edition diá, Berlin
7,99 €

 

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