Henry David Thoreau wurde vor 200 Jahren als Sohn eines Bleistiftfabrikanten in Concord, Massachusetts geboren. Nach seinem Studium in Harvard gründet er gemeinsam mit seinem Bruder John in seiner Heimatstadt eine Privatschule, in der es unter anderem auch Fächer wie “Spaziergänge durch die Natur” gibt.
1837 trifft Thoreau das erste Mal auf den damals schon bekannten Ralph Waldo Emerson. Zusammen mit Amos Bronson Alcott, Margaret Fuller und George Ripley gründen die beiden 1840 die Zeitschrift The Dial (1840–1844). Emerson schreibt damals über Thoreau: “Ich habe Herzensfreude an meinem jungen Freunde. Nie, glaube ich, ist mir ein solch freimütiger, fester Charakter begegnet.” Walden oder Leben in den Wäldern ist mit Sicherheit das bekannteste Werk Thoreaus. Das Buch basiert auf den Tagebucheinträgen aus den zwei Jahren (1845-1847) , die er in einer Blockhütte am Walden-See verbrachte. Wer einzelne Passagen aus Walden liest, kann kaum leugnen, wie aktuell dieses Buch heute ist. Auch wenn Thoreaus Rückzug in die Wälder bereits 170 Jahre zurück liegt.
„Meine letzte Bastion ist der Wald.“
Bei Matthes & Seitz ist vergangenes Jahr Thoreaus Tagebuch in einer neuen deutschen Übersetzung erschienen. Der erste Teil erstreckt sich über die Jahre 1837 bis 1842. Thoreau beschreibt hier Dinge, die er in der Natur findet, befasst sich mit Themen wie der Liebe und der Freundschaft, aber er schreibt auch von der Belastung, die der Besitz mit sich bringt. Einige der Sätze aus seinem Tagebuch sollen sich Jahre später in Walden wiederfinden.
Die Ausgabe von Matthes & Seitz ist sehr schön anzusehen, inhaltlich weist sie aber leider einige Übersetzungsfehler auf.
326 Seiten
Matthes & Seitz