Allgemein Rezensionen

Wohin der Wind uns weht

Joao Ricardo Pedro hat mit Wohin der Wind uns weht einen Debütroman vorgelegt, der von der Presse hochgelobt und gar mit der Prosa eines Gabriel García Márquez verglichen wurde.

Der Roman nimmt seinen Anfang am 25. April 1974, dem Tag der portugiesischen Nelkenrevolution. Am frühen Morgen bricht Celestino  mit dem Gewehr auf und wird schließlich brutal erschossen, mit entstelltem Gesicht, aufgefunden.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die Familie Mendes und insbesondere der jüngste Spross Duarte, der wohl einige Zeit vor der Revolution geboren wird. Sein Großvater Augusto Mendes hatte vor vierzig Jahren Celestino bereits einmal brutal geschändet aufgefunden und ihn damals behandelt. Augusto Mendes war in das Dorf “mit dem Namen eines Säugetieres” gezogen, nachdem er dort von seinem Freund Policarpo ein verfallenes Grundstück gekauft hatte. Dieser Policarpo indes zieht hinaus in die Welt und schreibt ihm regelmäßig Briefe von dem Ort aus, an dem er sich gerade befindet – Paris, Berlin, Buenos Aires und so weiter. Es sind diese Briefe, die der Großvater Augusto seinem Enkelsohn Duarte feierlich vorliest.

Wohin der Wind uns weht teilt sich in einzelne Episoden und Geschichten, die oftmals nicht zum Ende finden, abrupt aufhören und deren Ausgang der Phantasie des Lesers überlassen wird. Pedro springt zwischen den Zeiten, was es manchmal durchaus schwierig macht, der Handlung zu folgen. Vieles wirkt nicht so rund, wie man es sich erhofft hat, nachdem man die Pressestimmen gelesen hat. Ein durchaus eindrucksvolles Buch, aber lange kein Márquez, muss ich sagen.

Mehr über den Roman und den Autor Joao Ricardo Pedro kann man auf der Detailseite des Suhrkamp Verlages lesen.

 

42429Joao Ricardo Pedro: Wohin der Wind uns weht

D: 18,95 €
Erschienen: 10.03.2014
Gebunden, 229 Seiten
ISBN: 978-3-518-42429-2

 

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